Bildungsgerechtigkeit und Erneuerbare Energien

waren die diskutierten Themen beim gestrigen Grünen Stammtisch bei Goldammer in Kesseler.

Die Wahlkandidat*innen stellten sich den potentiellen Wähler*innen vor und das, was sie in ihrem Wahlbezirk erreichen möchten. Conny Kessler gestaltet in Lippborg aktiv die Ortskernsanierung mit und Mareike Speckmann hält die  Umbaupläne für das Herzfelder Feuerwehrhauses für eine Fehlinvestition angesichts der beengten Lage in unmittelbarer Kindergartennähe und angrenzender Wohnbebauung. Den Einsatz der Grünen für den Bau des Feuerwehrhauses im Außenbereich begrüßten viele aus dem jungen Publikum. Weiter führte Sprecherin Wiebke Mohrmann durch das Wahlprogramm 2020 und erklärte, dass der Ortsverband dem Repowering der Lippetaler Windkraftanlagen gegenüber aufgeschlossen ist. Die Anlagen werden auf 200 Höhenmeter aufgestockt. Dadurch steigt nicht nur die Leistung der Anlagen; auch der Windschlag wird weniger hörbar sein. Werden die Windräder dann noch mit Vogelerkennungssensoren ausgestattet, die das Rad stoppen, sobald Rotmilane im Anflug sind, stimmen die Grünen dem Ausbau sofort zu. Einige Zuhörer schlugen vor, Windräder mit Bürgerbeteiligung zu errichten, um die Akzeptanz der Anlagen vor Ort zu steigern. Der Stammtisch wurde zum ThinkTank, als weiter überlegt wurde, auch die abgeschriebenen Photovoltaikanlagen auf Hallendächern in der Gemeinde mit in die „bürgerliche Genossenschaft“ zu überführen. Wir sind dabei und unterstützen diese Bemühungen gerne.

Ohne Zweifel ist, dass Lippetals Landwirt*innen Landwirtschaft mit Haltung betreiben. Eindeutig an der Artenvielfalt in den Lippewiesen zu erkennen. Ohne den Mix aus Beweidung mit Rindern und Schafen und Mahd würden Storch und Brachvogel dort nicht erfolgreich brüten können. Die Wertschätzung der örtlichen Bauern muss sich aber auch im Produktpreis wiederspiegeln. Deshalb unterstützen wir den Ausbau der Direktvermarktung und fordern die Kommune auf, eine Kommunalküche einzurichten, in der vor Ort lokale Produkte zubereitet und die Kinder und Schüler in den Bildungseinrichtungen damit verpflegt werden.

Aufreger war die hohe Elternbeteiligung an den Tablets für den schulischen und außerschulischen Unterricht. Im Medienkonzept 2019 der Lippetalschule wurden die Kosten pro iPad mit 300 € veranschlagt; aktuell werden die Eltern von der Schule aufgefordert, sich mit 622 € oder 719 € an den Kosten für die digitalen Endgeräte zu beteiligen. Wie es zu dem unverhältnismäßigen Kostenanstieg gekommen ist, ob das schon endgültig beschlossen ist und warum die Schüler nicht alle mit demselben Gerät ausgestattet werden, müssen wir noch vor den Wahlen klären. Wir halten die Digitalisierung des Unterrichts für zukunftsweisend und dringend notwendig, falls die Schulen durch einen weiteren Lockdown erneut geschlossen würden. Sehen aber mit diesem Finanzierungsmodell die Bildungsgerechtigkeit in Lippetal gefährdet.

Wir freuen uns über den regen Zuspruch und über das Interesse der Erstwähler*innen. Wir freuen uns natürlich auch darüber, am 13.09.2020 viele Stimmen zu bekommen und noch vielmehr, wenn einige Wähler*innen aktiv bei der grünen Arbeit in Lippetal mitmachen, damit Lippetal grün und gut wird.

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